Das Schwarzbier – Was ist das Besondere an der Brauart?

Das Bier, dessen erste Herstellung anscheinend bereits vor circa 5000 Jahren stattfand, ist inzwischen ein fester Bestandteil unseres Lebens. Doch überrascht immer wieder die Einfachheit des Braurezeptes. Denn Bier wird lediglich aus drei Zutaten gebraut: nämlich Wasser, Hopfen und Malz. Diese Rezeptur wurde bereits im deutschen Reinheitsgebot von 1516 – dem ältesten Patent der Welt – festgehalten und gilt bis heute fort.

Durch die alkoholische Gärung dieser drei Bestandteile werden zudem Alkohol, Kohlensäure, Eiweiß, Kohlenhydrate und Mineralstoffe gebildet.

Die dunkle, fast schwarze Farbe sowie die Röstaromen und die durchschimmernde Kaffee-/ Kakaonote sind charakteristisch für das Schwarzbier. Diese werden durch die Verwendung von dunklem Braumalz oder Röstmalz erzeugt. Aufgrund dessen könnte das deutsche Schwarzbier mit dem Stout aus Großbritannien verwechseln. Doch behält das Schwarzbier die hopfig-bittere Note des Pilsbieres weiterhin bei.

Bei der Gärung des Schwarzbieres wird außerdem mit untergäriger Hefe gebraut. Das heißt es wird eine Hefesorte verwendet, die zum einem auch bei niedrigeren Temperaturen optimal gärt zum anderen aber auch etwas länger für diesen Prozess braucht.

Weitere bekannte dunkle Bierstile sind das Altbier, das Dunkelbier (Dunkles Export) beziehungsweise das Lagerbier, das dunkle Weizenbier sowie das Stout und das Porter aus Großbritannien.

Das Schwarzbier und seine Entstehung

Der Ursprung des Schwarzbieres liegt in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Unter dem Namen „Braunschweiger Mumme“ taucht es erstmals im 14. Jahrhundert auf. Genau dieses Bier existiert sogar heute noch.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde allgemein viel Schwarzbier getrunken. Dies änderte sich aber, als die Brau- und Mälztechnologie soweit entwickelt war, dass auch aus hellem, weniger gedarrtem Biermalz wohlschmeckendes Bier gebraut werden konnte. Helle Biere, wie das Dortmunder und die des Pilsner Typs waren auf dem Vormarsch und drängten dunkle Biere in den Hintergrund.

Auch zu Zeiten der DDR blieb Schwarzbier eher ein Nischenprodukt, das größtenteils ins Ausland, vor allem nach Ungarn, exportiert wurde. Doch nach der Wiedervereinigung begann man das Schwarzbier erfolgreich als Spezialität des Ostens zu vermarkten. Später wurden Schwarzbiere als regionale Spezialitäten verkauft. Wie beispielsweise das obergärige „Altbier“ am Niederrhein und in Düsseldorf, das „Dunkle“ in Bayern und das „Schwarzbier“ in Sachsen und Thüringen.

Aktuell ist die Schwarzbierbrauerei Köstritzer Marktführer in Deutschland und allgemein ist Schwarzbier wieder auf dem Siegeszug. Denn die Schwarzbierproduktion wurde kürzlich auf rund 380.000 Hektoliter pro Jahr erhöht. Inzwischen hat Schwarzbier in Deutschland einen Marktanteil von 1,6 Prozent.

Das Schwarzbier und die Besonderheit der Inhaltsstoffe

Entsprechend dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 beinhaltet Bier lediglich Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Die Besonderheit beim Schwarzbier ist, dass der dafür verwendete (Brau-) Malz geröstet wurde und so ein ganz besonderes Röstaroma im Schwarzbier erzeugt.

Dunkle Biere und ihre besonderen Merkmale

Ein Schwarzbier besitzt eine von Stammwürze über 11% und liegt, auf den Alkoholgehalt bezogen, immer zwischen 4,8 bis 5 Volumenprozenten.

Schwarzbier wird in einem sogenannten Schwarzbierpokal ausgeschenkt. Dabei handelt es sich um ein relativ bauchiges Glas mit einem dicken Stil, der der Pilstulpe sehr ähnlich ist.