Cider: Apfelschaumwein als fruchtiger Genuss
Mit dem Cider wollen wir euch ein Getränk präsentieren, das eigentlich relativ wenig mit Bier zu tun hat. Die Bier-Enthusiasten sind jedoch Genießer und möchten euch Details über den köstlichen Apfelschaumwein nicht vorenthalten. In Irland und Großbritannien ist es das natürlichste der Welt, in Bars nicht nur Bier, sondern auch Cider direkt vom Zapfhahn zu servieren. Allein dadurch hat das fruchtig-herbe Getränk seinen Platz auf dieser Seite verdient.
Cider, Cidre, Apfelwein oder Most?
Einer der Hauptunterschiede zwischen Apfel-Cider bzw. Cidre und Apfelwein bzw. Most ist die Kohlensäure. Daher auch der (selten verwendete) Begriff Apfelschaumwein. Der Cider behält im Gegensatz zum Apfelwein und Most seine Gärkohlensäure – wird er industriell hergestellt, wird Kohlensäure hinzugefügt. Cider und Cidre sind also “sprudelige” Getränke.
Der traditionell französische Cidre durchläuft einen kürzeren Gärprozess, weshalb er auch einen geringeren Alkoholgehalt hat. Häufig sind es nur etwa 2% – auch die etwas herberen Variationen kommen nur auf etwa 4%. Beim Cider fängt der Alkoholgehalt bei 4% gerade erst an, einige Produkte kommen sogar auf über 8%.
Kein Wunder also, dass Cider beispielsweise bei den Jugendlichen im Vereinigten Königreich und Irland sehr beliebt ist. Zwar kann das Getränk eine absolute Spezialität sein, natürlich gibt es aber auch Billigprodukte. Die werden dann häufig mit einem hohen Alkoholgehalt und in riesigen Flaschen verkauft. Als Beispiel sei der britische Cider “Frosty Jack’s genannt”, den man in 0,5-Liter-Dosen oder auch in 1-Liter- und sogar 3-Liter-Flaschen kaufen kann. Und das bei einem Alkoholgehalt von 7,5% – da ist der Absturz vorprogrammiert.
Birnencider: Spezialität aus Äpfeln und Birnen
Jede Top-Cider-Marke hat neben Apfel-Cider auch Birnen-Cider im Sortiment. In Großbritannien liegt der Marktanteil des Birnengetränks im Vergleich zu anderen Cider-Stilen dennoch nur bei 5%. Das liegt daran, dass dort nur relativ wenig Birnen angebaut werden. Während man Apfelcider vom Fass bekommt, gibt es Birnencider meistens nur aus der Flasche. Interessanterweise werden bei der Herstellung des Birnen-Cider neben den Birnen auch Äpfel verwendet.
Frucht-Cider: Verfeinert mit Erdbeeren, Limetten und mehr
Der Vielfalt des Ciders scheinen keine Grenzen gesetzt. Neben den herkömmlichen Apfel- und Birnencidern gibt es unzählige weitere Sorten. Sie werden verfeinert mit Aromen von Erdbeeren, Limetten, Maracujas, Zitronen, Kiwis und vieles mehr. So entstehen Geschmacksrichtungen wie “Erdbeere & Limette” und “Waldbeeren”. Besonders die Limette wird sehr häufig als Aroma benutzt, beispielsweise auch in Kombination mit Zitrone oder Kiwi.
Alle Sorten haben jedoch gemein, dass sie auf Basis von Apfel- oder Birnencider (oder beidem) hergestellt werden. Zu den wichtigsten Herstellern von Frucht-Cider gehören Rekorderlig, Somersby, Kopparberg oder auch Old Mout.
Verbreitung des Ciders in Deutschland
Während besonders Irland und Großbritannien als die Hochburgen des Ciders gelten, sieht es in Deutschland ganz anders aus. Besonders Cider von Bulmers und Somersby erfreuen sich jedoch auch hier zu Lande immer größerer Beliebtheit. Bei Bulmers sind es die drei Standard-Sorten Apfel, Birne und Red Berries, von Somersby Black Berry und ebenfalls Apfel. Man bekommt immer mehr das Gefühl, Cider sei “am Kommen” in Deutschland. Jedoch liegen die Deutschen, vor allem was Vielfalt anbelangt, noch weit hinter den Hochburgen des Ciders.
Durch die Nähe zu Dänemark und Schweden ist Cider in Norddeutschland weitaus gängiger als im Rest des Landes. Beliebt sind unter anderem die dänische Marke Somersby sowie die schwedischen Qualitäts-Cider Rekorderlig und Kopparberg. Gerade diese Spezialitäten findet man im restlichen Deutschland jedoch praktisch nie.
Speziell an einem heißen Sommertag gibt es wenig, das so erfrischend ist wie ein kühles Cider. Häufig wird das köstliche Getränk sogar mit Eiswürfeln serviert. Lassen Sie es sich schmecken!