India Pale Ale – Herkunft und Entstehung

Das India Pale Ale leitet sich vom normalen Pale Ale ab, welches ursprünglich aus Großbritannien stammt. Mehr ist aber auch nicht geschichtlich einwandfrei belegbar und so ranken sich einige Märchen um die Entstehung des India Pale Ale.

Die bekannteste dabei ist wohl folgende: Die Briten wollten ihre Soldaten in den neuen indischen Kolonien mit Bier versorgen, doch der Weg war weit und das Bier bis zu Ankunft nicht mehr genießbar. Durch die höhere Zugabe von Malz und Zucker wurde der Alkoholgehalt gesteigert, um es gegen die lange Seefahrt haltbarer zu machen. Da Hopfen eine antibakterielle Wirkung nachgesagt wird, wurde dessen Gehalt im Bier ebenfalls drastisch erhöht. So konnten auch die britischen Kolonien in Indien das gute Bier von zu Hause genießen. Auch wenn diese Geschichte vermutlich nicht wahr ist, so konnte trotzdem bewiesen werden, dass die Briten auch schon vor circa 200 Jahren India Pale Ale brauten und dieses auch schon so nannten.

India Pale Ale – Charakteristik, Eigenschaften, Besonderheiten

Das India Pale Ale ist ein obergärig gebrautes Bier und zeichnet sich durch einen etwas höheren Alkoholgehalt zwischen 6-11% aus. Die Farbe ist typisch Pale Ale hell. Das India Pale Ale weist eine Stammwürze von 12,5 – 18,5 °P auf und eine Bitterkeit von 40-75 IBU.  Der letzte Wert kann allerdings auch bei einigen extremeren Bieren über 100 IBU liegen.
Das India Pale Ale ist eine wahre Hopfenbombe, wodurch zum einen der bittere zum anderen aber auch der unverwechselbare hopfige und leicht fruchtige Geschmack entsteht. Als die Craftbeer Revolution in Amerika begann erfreute sich das India Pale Ale großer Beliebtheit, da hier die Braumeister ihr Können am besten unter Beweis stellen konnten. Folglich gibt es viele verschiedene Unterarten des klassischen India Pale Ale.

Arten des India Pale Ale

Aktuell unterscheidet man zwischen den folgenden 10 IPA Sorten:

American IPA

Das amerikanische IPA unterscheidet sich gegenüber dem englischen Pendant durch eine weitaus stärkere Fruchtnote, die durch die besonderen Hopfensorten wie etwa Cascade, Citra und Amarillo erzeugt wird. Das American IPA unterteilt sich wiederum in West Coast IPAs, die eher hopfenbetont sind und East Coast IPAs, die etwas malziger schmecken.

Double IPA / Imperial IPA

Ein Double IPA ist, wie der Name schon vermuten lässt, ein etwas stärkeres IPA und bieten einen intensiven Hopfengeschmack und hat einen höheren Alkoholgehalt, nämlich mehr als 7,5%.

Triple IPA

Für alle denen ein Double IPA noch zu schwach ist, gibt es das Triple IPA, das noch hopfiger ist und noch mehr Alkoholgehalt (mehr als 9%) aufweist. Ein IPA mit ordentlich Wumms also.

Brett-IPA

Das Brett India Pale Ale hat seinen Namen von der Brettanomyces-Hefe, die früher häufig zum Einsatz beim Brauen von IPAs kam. Der Nachteil dieser Hefe ist, dass sie dem Bier einen säuerlichen Geschmack verleiht. Früher war man darauf aus diesen Geschmack weitestgehend zu eliminieren. Heute wird mit dieser Hefe experimentiert und das säuerliche Aroma gekonnt eingesetzt, um ganz neue Geschmäcker zu kreieren. Gerade mit den fruchtigen Aromen der amerikanischen Hopfen kann der säuerliche Geschmack wunderbar harmonieren. Biere, die hauptsächlich auf diesen sauren Geschmack setzen, nennt man Sauerbiere und stellen noch mal eine ganz eigene Kategorie dar.

Session IPA

Das Session IPA könnte als das Gegenteil des Double IPAs angesehen werden. Den Ursprung der Bezeichnung „Session IPA“ finden wir in England. Dort wurde früher der Zeitraum eines Arbeitstages, in dem Bier getrunken werden durfte, Session genannt. Damit die Arbeiter aber nicht zu betrunken waren, wurde das Session IPA entwickelt, das einen geringeren Alkoholgehalt aufweist, quasi ein Bier, von dem man sich ein oder zwei Fläschchen mal zwischendurch gönnen kann. Heute weisen Session IPAs weniger als 5% Alkohol auf. Durch den geringeren Alkoholgehalt und der typisch fruchtigen Note eines India Pale Ale, sind Session IPAs perfekte Sommerbiere.

Black IPA

Das Black IPA ist eine etwas jüngere Variation des India Pale Ale und wird wegen der dunklen Farbe oft nicht als solches direkt identifiziert. Optisch lässt es sich von einem Stout  oder Porter nämlich kaum unterscheiden. Der große Unterschied zu den eben genannten Bieren liegt wieder mal in den Aromahopfen. So vereint das Black IPA Röstaromen und die süßliche Malznote eines dunklen Bieres mit den fruchtigen Aromen der typischen IPA Hopfen. Hauptsächlich wird ein Black IPA kaltgehopft, weshalb die übliche Bitternote eines India Pale Ale ausbleibt.

White IPA / Red IPA / Rye IPA

Das White IPA unterscheidet sich von seinen Kollegen durch das Brauen mit Weizen. Geschmacklich ist es folglich eine Kombination aus Weizenbier mit den hopfigen Aromen eines IPAs. Zu der Kategorie der speziellen IPAs zählt auch das Red IPA. Basis ist ein typisches amerikanisches Red Ale, das mit den typischen Aromahopfen eines India Pale Ale gebraut wird. Das Rye IPA bekommt seinen Namen durch die Zugabe von Roggen beim Brauen. Dadurch erhält das Bier eine besondere malzige und würzige Note.

New England IPA

Die wohl jüngste Kreation unter den IPAs, die auch unter den Namen Vermont IPA oder Milkshake IPA bekannt ist. Die Besonderheit liegt bei diesem Bier in der sehr späten Hopfenbeigabe und der Verwendung von Weizen- oder Haferflocken. Dadurch wird das Bier sehr trüb und weist kaum Bitternoten auf. Außerdem kann man das Mundgefühl bei diesem IPA als sehr cremig beschreiben. Der Fokus beim New England IPA liegt auf tropisch-fruchtigen Aromen und geringen IBU-Werten.