Fruchtbier: Der Bierstil aus Hopfen, Malz und süßem Fruchtaroma
Es gibt sie in den unterschiedlichsten Sorten, Variationen und Geschmäckern: Fruchtbiere. Die Idee einer Kombination aus Bier und fruchtigen Aromen hat ihre Wurzeln in Belgien, mittlerweile hat das fruchtige Bier jedoch Fans auf der ganzen Welt. Der Geschmack lässt sich durch das süße Fruchtaroma beliebig verändern, sodass die Biere sehr variabel sind und unterschiedlich schmecken. Von süß und dezent über sauer bis hin zu intensiv können die Fruchtbiere schmecken. Dabei tritt die Fruchtnote unterschiedlich stark hervor, sodass jeder selbst für sich entscheiden kann, ob der Fruchtgeschmack dominierend oder lediglich eine leichte Nuance sein soll.
Am beliebtesten sind Fruchtbiere mit Kirschgeschmack, doch auch Himbeeren und Pfirsiche werden gern im Bier getrunken. Sogar Variationen mit Äpfel, Johannisbeeren, Holunderbeeren und vielem mehr können probiert werden. Die Vielfalt der Fruchtbiere erstreckt sich über verschiedene erfrischende und süffige Sommergetränke bis hin zu Sonderabfüllungen, die über mehrere Jahre gelagert werden. Sogar Fruchtbiere auf Ale- oder Weizenbasis können genossen werden. Bei diesem Bierstil ist für jeden Bierliebhaber das richtige dabei.
Lambics: Die Basis der Fruchtbiere liegt in Belgien
Vor allem in der belgischen Bierkultur spielen die Fruchtbiere eine große Rolle. Hier sind es vor allem die hochwertigen Lambics, die als Basis für Fruchtbiere gelten. Diese natürlich vergorenen Biere sind besonders bekannt für die Verbindung von säuerlich-fruchtigen Hefenoten mit den süßlichen Malzaromen. Das Ergebnis sind süffige Fruchtbiere, die sowohl fruchtig und süß als auch säuerlich und erfrischend sein können. Auf der Grundlage dieser Lambics und der dazugehörigen belgischen Tradition entstehen noch heute die unterschiedlichsten Fruchtbiere in vielen neuen Variationen.
Herstellung von Fruchtbier
Durch den starken Eigengeschmack von Früchten ist es von starker Bedeutung, an welchem Punkt des Herstellungsprozesses die Früchte zum Bier hinzugefügt werden. Hier ergeben sich drei Methoden, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen:
Methode 1: Zugabe der Früchte beim Brauprozess
Zum Herstellungsprozess von Fruchtbier gehört das Brauen. Dabei wird das flüssige Gemisch aus Getreidemalz und Wasser Schritt für Schritt mehrere Male erhitzt bis es kocht. Währenddessen werden unter anderem auch Hopfen hinzugefügt. Je nach Belieben können an diesem Punkt der Herstellung auch bereits die Früchte hinzugegeben werden. Diese werden durch das Abkochen sterilisiert, allerdings verändert sich bei dieser frühen Zugabe auch der Fruchtgeschmack und die Farbe des Fruchtbieres.
Methode 2: Zugabe der Früchte während des Gärprozesses
Werden die Früchte bei der Gärung hinzugegeben, verwertet die Hefe den Fruchtzucker. Dadurch verliert das Fruchtbier die süße Note, sodass der Geschmack eher säuerlich ist. Das Fruchtaroma und die Farbe bleiben dabei trotzdem sehr intensiv. Diese Methode wird besonders für Biere bevorzugt, die lange gelagert werden. Teilweise wird im Nachhinein wieder Hefe und Zucker zugegeben, um den Geschmack ein wenig anzupassen.
Methode 3: Zugabe der Früchte nach der Gärung
Bei dieser Methode handelt es sich eher um ein Biermischgetränk. In diesem Fall wird die gewünschte Frucht in flüssiger Form nach dem Gärprozess zum Bier hinzugefügt. Durch dieses Hinzugeben von Fruchtsaft kann das Mischverhältnis von Bier und Früchten sehr genau gesteuert werden. Dadurch ist der Geschmack maximal beeinflussbar, wodurch die gewünschte Zusammensetzung des Fruchtbieres nahezu exakt erreicht werden kann.